Die juristische Konstruktion von Diskriminierungskategorien aus interdisziplinärer Perspektive am Beispiel von sozialer Stellung und Geschlecht

Die Erkenntnis, dass vielfältige Ungleichheitsverhältnisse Recht und Gesellschaft strukturieren, ist nicht nur in den Empfehlungen der UN-Menschenrechtsgremien, sondern auch in der neuern Rechtsprechung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs und des deutschen Bundesverfassungsgerichts angekommen. Sie hat sich, wenn auch nicht etabliert, so doch eingeschrieben in juridische Diskurse; so, dass sie jedenfalls für eine Rechtswissenschaft, die ihre eigene gesellschaftliche Bedingtheit ernst nimmt, «unhintergehbar» geworden ist. Diese Einschreibung geht unter anderem auf eine kontinuierliche Entwicklung emanzipatorischer Initiativen entlang der Schnittstelle zwischen engagierter Wissenschaft und Aktivismus zurück, die sich etwa im Bereich der Legal Gender Studies, der Critical Legal Studies, oder der Disability Legal Studies – immer in Anlehnung an und in Auseinandersetzung mit der Critical Race Theory – gebildet haben. Nicht zu vernachlässigen sind dabei gerichtliche Verfahren, die gesellschaftliche Auseinandersetzungen ins Recht übersetzt haben. Das Antidiskriminierungsrecht kann als ein Versuch verstanden werden, diese Erkenntnis in die Rechtsdogmatik umzusetzen. Recht kann aus einer kritischen Perspektive als Machtinstrument verstanden, als soziales Verhältnis analysiert und in juridischen Verfahren genutzt werden: Die Konstruktion des Rechts an sich, die Ausgestaltung konkreter rechtlicher Regelungen und der Justiz sollen im Seminar analysiert werden, um zu Transformationsperspektiven zu gelangen. Von elementarer Bedeutung sind hier nach wie vor die Kategorien «Geschlecht» und «soziale Stellung».

Nicht zu vernachlässigen sind dabei gerichtliche Verfahren, die gesellschaftliche Auseinandersetzungen ins Recht übersetzt haben. Das Antidiskriminierungsrecht kann als ein Versuch verstanden werden, diese Erkenntnis in die Rechtsdogmatik umzusetzen. Recht kann aus einer kritischen Perspektive als Machtinstrument verstanden, als soziales Verhältnis analysiert und in juridischen Verfahren genutzt werden: Die Konstruktion des Rechts an sich, die Ausgestaltung konkreter rechtlicher Regelungen und der Justiz sollen im Seminar analysiert werden, um zu Transformationsperspektiven zu gelangen. Von elementarer Bedeutung sind hier nach wie vor die Kategorien «Geschlecht» und «soziale Stellung».

Studierende der Rechtswissenschaften: Schriftliche Anmeldungen sind bis zum 4. Juni 2023 unter Angabe von Name, Vorname, Adresse, E-Mail, Telefon, Matrikelnummer und Semesterzahl an Laura Bircher zu richten laura.bircher@oefre.unibe.ch. Bitte legen Sie der Anmeldung ein Motivationsschreiben (max. 300 Wörter) sowie ein aktuelles Studienblatt (KSL) bei. Bei der Anmeldung zur ersten schriftlichen Arbeit ist der Nachweis der aktiven Beteiligung in einem Workshop in die Einführung in die juristische Arbeitstechnik zu erbringen.
 

Semester:

Stufe:

MA

ETCS:

5

Fächer:

Gender Studies, Recht

Hochschultyp:

Universitäre Hochschulen (UH)