Neuigkeiten rund um die Themenschwerpunkte von Gender Campus.
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- 06. Dezember 2024 Problematising Caste(d), Postcolonial and Neoliberal Policies Book description: Through a deep dive into specific ‘problem’ representations in the policymaking on anti- sexual harassment at workplaces (SHW) in India, this book makes broader sense of gendered, caste-based and colonial regimes of power. The author takes a poststructuralist feminist approach to illustrate how these policies disregard collective action and function as gendering and caste-ing practices. The book posits that India’s anti-SHW policies produce specific ‘problems’ and subjects while neglecting certain other ‘problem’ and subject formulations. The author offers guidelines for how diverse subjects must be given equal epistemic credibility to make the policy milieu intersectionally equitable. This book will be of interest to scholars and policymakers in the fields of Gender Studies, Law, Sociology, and Organizational Studies. Bio of author: Anukriti Dixit is an advanced postdoctoral scholar and lecturer in the Interdisciplinary Centre for Gender Studies, University of Bern. She completed her PhD in public policy from the Indian Institute of Management Ahmedabad. Her areas of interest include poststructuralist, intersectional, feminist, anti-caste and decolonial theories in public policy. ORCID: https://orcid.org/0000-0003-3386-2371
- 03. Dezember 2024 Caring Infrastructures. Transforming the Arts through Feminist Curating Care has become a trend in the art field, but much of the recent curatorial focus seems to be limited to symbolic gestures through exhibitions and public programming. These efforts, however, have led to few (infra)structural changes. The need remains for bringing about fair working conditions, gender equity, and support structures for caregivers and care-receivers. In response, Sascia Bailer redefines »curatorial care« as an infrastructural practice grounded in feminist care ethics that provides »care for presence« for diverse audiences. Drawing from socially engaged curatorial and artistic practices, she offers hands-on propositions for constructing caring infrastructures and provides a micro-political roadmap for curating with care.
- 03. Dezember 2024 Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen in Nidwalden Zum Abschluss eines aufwändigen Forschungsprojekts wird am 10. November das Buch «Gegen das Vergessen» vorgestellt. Es rückt die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen, die im 20. Jahrhundert auch in Nidwalden viel Leid verbreiteten, ins Bewusstsein der Gesellschaft. Menschen wurden in ihren Grundrechten verletzt, ihrer Freiheit beraubt und misshandelt. «Wir stehen in der Verantwortung, das Geschehene nicht nur anzuerkennen, sondern auch dafür zu sorgen, dass solches Unrecht nie wieder geschieht.» Mit diesem Satz schliessen Landammann Res Schmid und Gesundheits- und Sozialdirektor Peter Truttmann ihr gemeinsames Vorwort im Buch «Gegen das Vergessen». Die Bucherscheinung ist das Ergebnis einer rund zwei Jahre dauernden Forschungsarbeit zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen im 20. Jahrhundert, die in Nidwalden viel Leid verursachten. Frauen und Kinder, aber auch Männer, Alte und Kranke mussten gravierende Menschenrechtsverletzungen erdulden. Insbesondere wer aus der sozialen Unterschicht stammte und nicht den Normen entsprach, wurde in Armen- und Waisenhäuser gesteckt, in Arbeitsanstalten «versorgt» oder willkürlich zur Adoption freigegeben. Dabei erfuhren Betroffene oft Gewalt, Demütigungen und Missbrauch. Die Forschung zeigt auch auf, dass es in den Anstalten viel zu wenig Betreuungspersonal gab, was zu dessen dauernder Überforderung führte. Aber auch die gesellschaftlichen Hierarchien trugen zu den Missständen bei. «Es ist wichtig, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Die Forschungsarbeit trägt dazu bei, den Blick auf soziales Unrecht, Menschenrechtsverletzungen und Formen der Ausgrenzung zu schärfen und diese zu bekämpfen», ist Regierungsrat Peter Truttmann überzeugt. Der Anstoss zum Forschungsprojekt erfolgte 2013, als die damalige Bundesrätin Simonetta Sommaruga an einem Gedenkanlass die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen im Namen der Landesregierung um Entschuldigung bat und die Kantone dazu aufrief, dieses dunkle Kapitel der Sozialgeschichte aufzuarbeiten. Auf späteres Nachhaken einer Betroffenen, wie Nidwalden gedenke, diesen Auftrag umzusetzen, konkretisierte das Staatsarchiv im Auftrag des Regierungsrats und mit Unterstützung des Historischen Vereins Nidwalden das Vorhaben. Einstimmig bewilligte der Landrat in der Folge einen Kredit in der Höhe von 360'000 Franken, um das Thema breit zu beleuchten und aufzuarbeiten. Am Kredit beteiligten sich auch alle elf Gemeinden und beide Landeskirchen. Für das Projekt konnte die Universität Bern engagiert werden, als Autorinnen wirkten die Historikerinnen Sonja Matter und Tanja Rietmann. Aus Akten in Staatsarchiven und Archiven von Gemeinden, Klöstern und Kirchen sowie aus Gesprächen mit Betroffenen setzten sie Puzzleteil um Puzzleteil zusammen. Ziel war es, eine Publikation herauszugeben, damit das begangene Unrecht nicht in Vergessenheit gerät. Betroffene erzählen von ihren Erfahrungen Nun liegt das 240-seitige, reich bebilderte Buch vor und wird am 10. November 2024 in Stans der Öffentlichkeit vorgestellt. Herausgegeben wird es im Verlag des Historischen Vereins Nidwalden. Vereinspräsidentin Brigitt Flüeler sagt: «Zu lange haben wir alle nicht wahrhaben wollen, was die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen erlitten haben. Das Buch soll ein Mahnmal gegen das Vergessen sein, weshalb unserem Verein von Anfang klar war, das Projekt zu unterstützen.» Besonders unter die Haut gingen Schilderungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die das damalige Regime über sich ergehen lassen mussten. So betont Projektleiterin und Autorin Sonja Matter, welche die Interviews mit Betroffenen führte: «Das Teilen der eigenen, oft schmerzhaften Geschichte braucht Zeit, Kraft und Vertrauen. Die Bereitschaft dazu ist nicht selbstverständlich.» Auch wenn dadurch keine Wiedergutmachung möglich ist, so haben Betroffene doch geäussert, dass ihnen der Umgang mit ihrem Schicksal leichter fällt, wenn sie durch das Buch eine Stimme erhalten und ihnen zugehört wird. «Wir schätzen die Unterstützung, die wir bei unseren Recherchen in Nidwalden erfahren haben. Einerseits bei unserem Aufruf nach Betroffenen, andererseits bei den Archiven, die uns Zugang zu wichtigen schriftlichen Quellen ermöglicht haben», so Sonja Matter weiter. «Wenn wir die Stimmen der Betroffenen ernst nehmen und aus den Fehlern von damals lernen, können wir helfen, Wunden zu heilen. Wir hoffen, dass den Menschen mit diesem Buch die Bedeutung und Wichtigkeit von Solidarität und sozialer Gerechtigkeit in der Gemeinschaft in Erinnerung gerufen wird», hält Judith Odermatt-Fallegger, Gemeindepräsidentin von Oberdorf, fest. Als Vorsitzende der Gemeindepräsidentenkonferenz war sie ebenso Teil der Projektaufsicht wie die Präsidentin der römisch-katholischen Landeskirche, Monika Rebhan Blättler, als Vertreterin beider Landeskirchen. «Wir können das Leid, für welches auch kirchliche Institutionen in dieser Zeit mitverantwortlich waren, nicht ungeschehen machen. Aber wir können Verantwortung dafür übernehmen», betont sie, um zu ergänzen: «Solche Forschungsprojekte sind enorm wichtig, um Missstände aufzudecken und diese aufzuarbeiten. Das ermutigt Menschen in Zukunft, bei Unrecht nicht wegzusehen, sondern aktiv dagegen vorzugehen und ihre Mitmenschen zu unterstützen.»
- 26. November 2024 Contraintes et opportunités des enfants et adolescents placés dans les cantons de Fribourg et de Neuchâtel (1950–1985) « J’ai dix-huit ans passé, je n’ai aucun métier dans les mains, c’est vraiment triste. » Voici comment Gérard*, placé dans diverses familles et foyers d’accueil, résume sa situation professionnelle. Tout comme lui, de nombreux enfants et adolescents·es placés durant les années 1950 à 1980 peinent à acquérir des ressources pour leur entrée dans la vie adulte. Pourtant, à cette même époque, commence une transition économique et sociale permettant la démocratisation des études et l’explosion de la culture et de la sociabilité de la jeunesse. La modernisation et les progrès apparents ne touchent cependant pas toutes les catégories de population de la même manière. Les jeunes placés sont particulièrement prétérités et peuvent être considérés comme les oubliés des Trente Glorieuses : ils restent en marge de ces évolutions et sont confrontés à une réalité bien différente de celle de la majorité lorsqu’il s’agit d’effectuer une formation et de nouer des relations durables. À partir de dossiers individuels, cet ouvrage met en évidence les difficultés rencontrées par les jeunes placés pour acquérir du capital humain et du capital social. Comment les autorités justifient-elles les placements et comment ces mesures sont-elles concrétisées ? De quelles opportunités de formation les jeunes placés disposent-ils ? Quelles relations sociales peuvent-ils développer pendant la durée de l’intervention ?
- 21. November 2024 Enquête sur la conservation des gamètes des personnes trans* en Suisse et en France Cette publication, issue d’une enquête sociologique menée entre 2021 et 2023, explore les perspectives des médecins, membres d’associations LGBTIQ+, juristes et personnes trans*. Elle s’adresse en priorité aux personnes qui se sentent concernées par les droits reproductifs trans et non-binaires, y compris les associations et les institutions de soins et de recherche. Accès à la publication La publication est disponible : En version électronique gratuite sur notre page internet : Téléchargez-la directement ici. En version imprimée : commandez-la pour 7 CHF (frais de port inclus) en écrivant à : olivia.firmann@unige.ch [Un problème financier ne doit pas être un frein à l'accès à l'information. N'hésitez pas à nous contacter pour obtenir une version gratuite si nécessaire.] Intervention poétique Nous vous invitons également à découvrir l'intervention poétique de Klimte, qui a spécialement écrit et déclamé un magnifique texte lors du vernissage de notre publication ce printemps: Cliquez ici pour l’écouter. Remerciements Nous remercions chaleureusement toutes les personnes qui ont participé à notre enquête et qui ont partagé leurs expériences et perspectives. Nous espérons avoir pris soin de vos récits au mieux. Nos remerciements s’adressent également à nos partenaires et financeurs – le Centre Maurice Chalumeau en Sciences des Sexualités, la Fondation Boninchi, le Fonds national suisse et l’Institut des études genre de l’Université de Genève – pour leur soutien précieux ; ainsi qu’à nos collègues pour leurs importantes relectures.
- 14. November 2024 Queere Jugendliche erzählen aus ihrem Leben Beschreibung Was bedeutet queer sein als junger Mensch heute? In diesem Buch erzählen 15 Kinder und Jugendliche, die sich ausserhalb klassischer Geschlechterstereotype bewegen, aus ihrem Leben: das Grundschulkind, das genau weiss, dass es ein Mädchen ist, obschon alle denken, es sei ein Junge. Der schwule Jugendliche auf dem Land, der in der Schule isoliert ist und im Chat Gleichgesinnte findet. Und die nonbinäre Aktivist*in, die ihre «Falschsexualität» selbstbewusst nach aussen trägt. Das Buch hilft zu verstehen, warum Fragen der Geschlechtsidentität, der sexuellen Orientierung und des Selbstausdrucks für Jugendliche heute ein brennendes Thema sind. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass queere Jugendliche ein höheres Risiko für Suchterkrankungen, Depressionen und Suizidversuche haben. Davon erzählen auch die Kids in meinem Buch. Umso wichtiger ist es, dass Erwachsene, die mit Jugendlichen zu tun haben, informiert und sensibilisiert sind. Die Porträts werden begleitet von Interviews mit den Fachpersonen Ad J. Ott (Forschung zu LGBTQ+ an Schulen), Lydia Staniszewski (Schulsozialarbeit) und Dagmar Pauli (Medizin im Umgang mit jungen trans Menschen). «Endlich mal ein Einblick, der zeigt, worum es geht: um eine Zukunft, in der jeder Mensch sich selbst sein kann.» Anna Rosenwasser Mit Fotografien von Judith Schönenberger, erschienen am 14.11.2024, Limmat Verlag, Zürich. Autorin Christina Caprez, geboren 1977, Soziologin und Historikerin, war Redaktorin bei Radio SRF 2 Kultur und arbeitet heute als freie Journalistin und Autorin. Radio-, Film und Buchprojekte sowie Moderationen im Bereich Familie, Migration, Religion, Geschlecht, Sexualität. Christina Caprez lebt bei Zürich. Termine (Vernissage und Lesungen) 29.11.2024, 19:00 Uhr: Vernissage Queer Kids mit Christina Caprez und Anna Rosenwasser; Comedyhaus/ Théatre a.part, 8003 Zürich 02.12.2024, 19:00 Uhr: Queer Kids Lesung und Gespräch mit Christina Caprez; PROGR Zentrum für Kulturproduktion, 3011 Bern 11.03.2025, 19:30 Uhr: Queer Kids Lesung und Gespräch mit Christina Caprez; Bibliothek Hauptpost – Raum für Literatur, 9001 St. Gallen 14.03.2025, 19:30 Uhr: Queer Kids Lesung und Gespräch mit Christina Caprez; BuK Handlung, 6003 Luzern
- 12. November 2024 Zwei Monate nach dem 15. September ist es höchste Zeit, auf den diesjährigen Internationalen Tag der Demokratie in der Schweiz zurückzublicken. Auch dieses Jahr durften wir wieder Zeugen einer unglaublichen Motivation werden, die Demokratie im ganzen Land zu pflegen und zu stärken. 125 Aktionen mit insgesamt 28’000 Teilnehmenden verteilt in der ganzen Schweiz: ein grosser Erfolg! Unter dem Motto «Pflegen wir unsere Demokratie» fanden rund um den 15. September mehr als 125 Aktionen in der ganzen Schweiz und in Liechtenstein statt. Damit haben wir mit der diesjährigen Ausgabe gemeinsam einen neuen Rekord aufgestellt! Die Vielfalt der Aktionen brachte über 28‘000 Personen aus der Zivilbevölkerung, Politiker:innen, Jugendliche, Schulklassen und viele mehr zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Die Stärkung des demokratischen Engagements auf allen Ebenen. Eine interaktive Stadtführung, Speed Dating mit Lokalpolitiker:innen, eine Podiumsdiskussion zur politischen Bildung oder eine Demokratie-Buchausstellung in einer Bibliothek für Kinder und Jugendliche: Zum vierten Mal in Folge wurde dieses Jahr der Internationale Tag der Demokratie in der Schweiz mit Begeisterung gefeiert. Die diesjährige Ausgabe war ein voller Erfolg – eine Vielfalt von Aktionen brachte über 28‘000 Personen aus der Zivilbevölkerung, Politiker:innen, Jugendliche, Schulklassen und viele mehr zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Die Stärkung des demokratischen Engagements auf allen Ebenen. Zu den Höhepunkten gehörten zwei neue fixfertige Aktionsvorschläge, die der Campus der Demokratie in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ und Bibliosuisse speziell für Jugendparlamente und Bibliotheken entwickelt hat. Besonders gefreut hat uns, dass diese Vorschläge am Tag der Demokratie von über 26 Organisationen genutzt und kreativ umgesetzt wurden! Erleben Sie nochmals die Highlights dieser Ausgabe! Um den Tag der Demokratie 2024 noch einmal Revue passieren zu lassen, laden wir Sie herzlich ein, einen Blick auf die diesjährige Fotogalerie zu werfen und sich unser Rückblickvideo anzuschauen! Und das ist noch nicht alles… Ein neues Projekt im Zusammenhang mit dem Tag der Demokratie ist in vollem Gange und wird in Kürze veröffentlicht. Einige Hinweise sind im Rückblickvideo versteckt – seien Sie gespannt! Wir freuen uns darauf, diesen Schritt bald mit Ihnen zu teilen.
- 12. November 2024 Von Video-Empfehlungen auf Netflix zur personalisierten Werbung im Internetbrowser: Algorithmen haben längst Einzug in unseren Alltag gefunden und beeinflussen diesen massgeblich. Mit der Lancierung von generativer Künstlicher Intelligenz, beispielsweise in Form von Chatbots und Bildprogrammen, hat die Entwicklung an Tempo und Reichweite zugelegt. Denn algorithmische Systeme und Künstliche Intelligenz sind weder neutral noch objektiv, sondern stützen sich auf vorhandene Daten, welche vielfach gesellschaftliche Ungleichheiten beinhalten und diese somit reproduzieren. Aus der Gleichstellungsperspektive wirft dies viele Probleme auf. Wie können diese neuen Technologien so eingesetzt werden, dass sie die Geschlechtergleichstellung verbessern und ihr nicht zuwiderlaufen? Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF hat sich in der Ausgabe 2024 ihrer Fachzeitschrift «Frauenfragen» mit diesem Thema befasst. Anhand von wissenschaftlichen Artikeln, Interviews, Porträts und Illustrationen zeichnet sie in drei Sprachen ein technisches, politisches, rechtliches und gesellschaftliches Bild der aktuellen Situation in der Schweiz. «Frauenfragen» kann kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden: www.comfem.ch
- 07. November 2024 The RESIST Project Report: Effects of, and Resistances to ‘Anti-Gender’ Mobilisations Across Europe: A Report on Nine Case Studies Abstract There is a well-documented surge in what is termed ‘anti-gender’ politics. This study examines the impact of 'anti-gender' mobilisations, attacks, institutional discrimination and resistances across nine case studies in Europe: Belarus, people living in exile in Europe, France, Germany, Greece, Ireland, Poland, Spain: Catalonia and Basque Country, and Switzerland. This report shows the effects of 'anti-gender' on those subject to them: feminist and LGBTIQ+ people and communities, and their responses and resistances to these politics. The term ‘anti-gender’ is not used, or only used in very specific ways, across the case studies. The report focuses on qualitative data from 254 feminist and LGBTIQ+ activists, public intellectuals, and members of the general public, specifically their experiences of anti-LGBTIQ+, anti-feminism, anti-abortion and anti-sex work, as well as sexualised/gendered racisms and other intersectional marginalisations gathered through 104 interviews and 36 focus groups between January and May 2024. Authors: Latife Akyüz, Marianne Blidon, Stefanie Boulila, Kath Browne, Anna Carastathis, Gaé Colussi, Bilge Cömert, Hekate Diakoumakou, Ekaterina Filep, Leon Freude, Órlaith Hennessy, Toni Kania, Mathilde Kiening, Roberto Kulpa, Maria Rodó-Zárate, Myrto Tsilimpounidi Published by the RESIST Project Team, Dublin, 2024
- 07. November 2024 Abstract Alongside violently opposing gender and sexual equalities, far-right parties in Western Europe have increasingly denied their political positions as homophobic. This article explores how far-right party actors in Germany and Switzerland actively use liberal discourses to advance reactionary gender and sexual politics beyond outright opposition. It queries how party actors consolidate hetero-patriarchal ideological commitments with a desire to include homosexual subjects within the parties’ respective ideologies. This study argues that reactionary actors in Germany and Switzerland are highly adaptive to the ‘post-homophobic’ discursive terrain they navigate. In doing so, openly gay and lesbian actors within far-right parties and their allies are not operating in a vacuum. They can draw on an expansive archive of mainstream political discourses, including normative ideas about the neoliberal family, a gendered economy of reproduction and the potent construction of homophobic immigrants. Our analysis thus demonstrates that liberal ideas around sexuality are not always overtly opposed to but also actively invested in for reactionary gains. Identities: Global Studies in Culture and Power, published online: 22 Oct 2024
- 24. Oktober 2024 Bern, 22.10.2024 - Angesichts zunehmend polarisierter öffentlicher Debatten beleuchtet die neue Ausgabe von Tangram, der Zeitschrift der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, das Phänomen der Polarisierung und seine Auswirkungen auf die Bekämpfung von Rassismus. Mit Beiträgen von Fachleuten und Forschenden entschlüsselt Tangram die Mechanismen der Polarisierung und die Folgen für die Sensibilisierung und Mobilisierung gegen Rassismus. Der Kampf gegen Rassismus wird mit der zunehmenden Polarisierung der öffentlichen Debatte deutlich anspruchsvoller: Der Dialog stockt, die Standpunkte verhärten sich, die Haltungen werden aggressiver und der Respekt schwindet. Je stärker sich die Meinungen in extremen Positionen verfangen, desto schwerer tut sich die Gesellschaft, einen differenzierten, konstruktiven Diskurs zu führen. Tangram beschäftigt sich mit der Entwicklung und fragt nach den Gründen. Die Beiträge analysieren die Inhalte der öffentlichen Debatte und untersuchen, wie sich die Spaltung der Gesellschaft auf den Kampf gegen Rassismus auswirkt. Zu den behandelten Themen gehören die Rolle der sozialen Netzwerke, die Dynamik des «wir gegen sie» sowie die Debatten rund um Cancel Culture und Wokeismus – beides Schlagworte, die im Fokus politischer Kontroversen stehen. Tangram untersucht auch die Entwicklung des Diskurses über Migrantinnen und Migranten in der Schweiz, die Infragestellung der akademischen Forschung und das Gewicht der Medien und der politischen Eliten. Medien und Politik prägen den öffentlichen Diskurs und die Wahrnehmung der Bevölkerung und beeinflussen entscheidend, ob sich Spannungen in der Gesellschaft ab- oder aufbauen. Die Präsidentin der EKR, Ursula Schneider Schüttel, warnt vor der direkten Bedrohung der Polarisierung für die Fortschritte im Kampf gegen Rassismus. Sie hält die auf Konsens basierende Schweizer Demokratie für ein wertvolles Modell, dem wir nachleben müssen, das es aber anzupassen gilt, um die heutigen Herausforderungen zu meistern und alle Formen von Diskriminierung zu bekämpfen. Die neue Nummer von Tangram zeigt auch konkrete Wege auf, um der Polarisierung entgegenzuwirken und den respektvollen Dialog wiederherzustellen, der für den sozialen Zusammenhalt und den Kampf gegen Rassismus unerlässlich ist.
- 22. Oktober 2024 Von Seesternen und Sexspielen – Lustformen in queerer Pornografie Zusammenfassung Sexualität ist voller ambivalenter Kräfte. Als Diskurs sexueller Begegnungen transformiert queere Pornografie kulturelle Vorstellungen von Sexualität. In diesem Beitrag untersuche ich das Potenzial der inszenierten Lust als kollektive Praxis und Kritik an der binären sexuellen Ordnung und Orientierung sowie an normativen Körperbildern. Folglich analysiere ich zwei queere Pornofilme explorativ und diskutiere dabei die dargestellten (Un-)Möglichkeiten einer lustvollen Sexualität. Wie werden marginalisierte Körper inszeniert? Wie unterlaufen die Bilder die binäre, hetero- und homonormative Geschlechterund Sexualordnung und erweitern dadurch das Wissen? Aus meiner Analyse geht hervor, dass in den Pornos Sexualität jenseits von binären Körpern und Lüsten imaginiert und Geschlecht als Quelle der Erregung am Set und im Kinosaal infrage gestellt werden. Sexualität wird als Körperpraxis inszeniert und mittels sexueller Kommunikation sowie einem vielfältigen Spektrum erogener Körperzonen und nichtnormativer Fantasien neu definiert. Darin liegt meines Erachtens ein aufklärerisches, subversives und affektives Potenzial. Schlüsselwörter Pornografie Sexualität Queer Theory Trans-Non-Binarität Körperpraxis Sexuelle Sprache
- 22. Oktober 2024 Negotiating caste, gendered and colonial subjectivities in the neoliberal academy Zusammenfassung Dieser Beitrag zeigt hegemoniale akademische Normen, denen Forschende unterworfen sind, und wie diese die mit ihrer Subjektposition verbundenen Privilegien erkennen. Ich berichte vom schwierigen Verhandeln meiner Privilegien, insbesondere der Kastenzugehörigkeit, im Kontext meiner Marginalisierungserfahrungen als ‚Frau aus der Dritten Welt‘ in der europäischen Wissenschaftswelt. Diese wettbewerbsbedingte Unsicherheit ist Ausdruck einer neoliberalen Logik von Unternehmertum und Verantwortung sowie der kastenbasierten Logik von Verdienst und Verdienen. In der Wissenschaft als Feld der Wissensproduktion ist Macht historisch in den Händen einer kleiner werdenden Elite verfestigt. Konkurrenzdenken und Unsicherheit führen zu eigennützigen Forschungsmethoden, wodurch hegemoniales Wissen produziert und der (politische) Forschungskontext außer Acht gelassen wird. Kaste wird mit Geschlecht, Kolonialität, Fähigkeiten, Sexualität und Ethnie (sowie weiteren Subjektivitäten) als intersektionaler Koproduzent von Ausgrenzung thematisiert. Das Aufzeigen der kastenbasierten imperialistischen Logik ist wichtig, um Privilegien zu entschlüsseln, die Elitismus und Ausgrenzung in Wissenschaft und Wissensproduktion hervorbringen. Schlüsselwörter: Kaste Neoliberalismus Subjektivierung Privilegien Wissensproduktion
- 22. Oktober 2024 Geschichten von queeren Menschen in der Landwirtschaft und das Aufbrechen traditioneller Normen in der neuen Folge "FiBL Focus". Die neueste Podcast-Episode widmet sich einem Thema, das bisher viel zu wenig Beachtung findet: Queerness in der Landwirtschaft. Wie gehen queere Menschen mit den fest verankerten traditionellen Geschlechternormen um? Welchen Herausforderungen müssen sie sich stellen – und welche Chancen eröffnen sich durch neue, inklusive Perspektiven?
- 22. Oktober 2024 FemTech: empowering reproductive rights or FEM-TRAP for surveillance? Abstract The emergence of FemTech technologies promises to revolutionize women’s health and reproductive rights but conceals an insidious trap of surveillance and control in the hands of private and state actors. This article examines the extent to which FemTech technologies, under the guise of empowerment, enable private actors to play a leading role in managing reproductive rights, replacing largely inactive States in this crucial function. The analysis shows how private FemTech companies are becoming critical players in implementing and defending these rights, often in response to the inaction or inadequacies of States. The article approaches the FemTech phenomenon from several angles, including the promises of empowerment, concerns about surveillance and control, and the ambivalent roles of private actors as implementers and defenders of reproductive rights. This structure makes it possible to offer a critical analysis of the legal, societal, and ethical implications of FemTech, highlighting the tensions between the promises of empowerment and the risks of surveillance and control.
- 22. Oktober 2024 “The walk of shame”: normative misalignments hindering access to emergency contraception Abstract Women’s health-related human rights are contested. Beyond the recent pushbacks on abortion rights, more subtle developments are discernible. This paper dissects one case study illustrating how professional self-regulation in pharmaceutical law can undermine equal access to emergency contraception (EC). In Switzerland, around 100,000 “morning after” pills are sold through pharmacies per year. Empirical evidence demonstrates how traumatic or shameful the experience can be for women. Because if regulation was liberalized in 2002 and EC has since been available without a doctor’s prescription, access remains subject to strict professional gatekeeping. Women must undergo a compulsory interview with a pharmacist in a pharmacy backroom. They must indicate their contact details, answer an intrusive questionnaire archived for twenty years, receive information about sexually transmitted diseases, and bear the costs. Prices for EC vary and peak in the evening and on weekends. The exceptionalism of access to EC, despite formal legal liberalization, highlights gender bias and perpetuates shame and stigma surrounding women’s sexually active behavior. Switzerland’s normative position on access to contraception is based on individual responsibility and formal equality. Every woman is responsible for avoiding unwanted pregnancy, and access to EC is guaranteed since it is available in all pharmacies. In reality, access obstacles created by EC dispensing mechanisms result in intersectional inequalities, depending on women’s age, socio-economic background, and migration status. This paper critically deconstructs the intricate intertwining of a liberal focus on individual responsibility and the disciplining power mechanisms of professional gatekeepers affecting female bodies and choices. Going beyond the personal and the political, it demonstrates how backsliding on sexual and reproductive rights can happen through the backdoor of professional self-regulation. Finally, this paper focuses on a substantive concept of equality for realizing women’s health-related human rights.
- 01. Oktober 2024 Faut-il une spécialité équivalente à la gynécologie pour les hommes ? Soigner la virilité aborde les manières d’imaginer et de négocier la notion d’une « science de la masculinité » entre la fin du 19e siècle, lorsque le terme « andrologie » est employé pour la première fois, et les années 1970, à l’heure des premières organisations professionnelles dédiées à la santé sexuelle et reproductive des hommes. Ce livre offre un éclairage neuf sur le rôle de la médecine dans la construction sociale et politique du genre et sur les mécanismes contemporains de production des inégalités en matière de santé. Georg éditeur, Chêne-Bourg, 2024. Préface de Gardey Delphine
- 24. September 2024 Der Psycholinguist Pascal Gygax erhält den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist für seine exzellenten Arbeiten zum Einfluss von Sprache auf die Wahrnehmung der Realität Mit einer Dotation von CHF 250'000 gilt der Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist als Schweizer Nobelpreis. Der diesjährige Preisträger Pascal Gygax, Forscher für experimentelle Psycholinguistik und kognitive Psychologie an der Universität Freiburg, wird für seine herausragenden Leistungen zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Sprache und geschlechtsspezifischen Vorurteilen ausgezeichnet. Männlich gleich Mann - und ungleich Frau Besonders relevant sind seine Untersuchungen darüber, wie eine vermännlichte Sprache unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst. Seine Experimente zeigen, dass die Verwendung des generischen Maskulinums, also die alleinige Verwendung von männlichen Wortformen für alle Geschlechtsidentitäten, vom Gehirn aufgrund seiner Funktionsweise nicht generisch interpretiert wird. Wenn wir ein Wort in der männlichen Form lesen, zum Beispiel Bäcker, interpretieren wir «männlich gleich Männer» und assoziieren damit nicht automatisch auch Frauen oder non-binäre Personen. Dies hat weitreichende gesellschaftliche Folgen, zum Beispiel bei der Berufswahl oder bei Stellenausschreibungen. Als männertypisch wahrgenommene Berufe wie Chirurg wecken bei Mädchen und jungen Frauen mehr Interesse, wenn sie auch mit der weiblichen Form Chirurgin beschrieben werden. Pascal Gygax' Forschung umfasst auch weitere Fragestellungen. So hat er unter anderem untersucht, wie Jugendliche schriftliche Warnhinweise auf Zigarettenpäckchen kognitiv verarbeiten, um daraus Erkenntnisse für eine effektivere Prävention zu gewinnen. Ebenso hat er aufzeigen können, wie unsere Zeitwahrnehmung durch Sprache beeinflusst wird. Wissenschaft verständlich dargestellt Ein grosses Anliegen von Pascal Gygax ist es, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse allgemein verständlich zu kommunizieren und damit Wissenschaft der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Radiobeiträge und Workshops zum Thema «inklusive Sprache» gehören ebenso zu seinem Engagement wie die Arbeit mit Kindern. 2021 war er Mitverfasser des Buchs «Le cerveau pense-t-il au masculin? Cerveau, langage et représentations sexistes» («Denkt das Gehirn männlich? Gehirn, Sprache und sexistische Darstellungen»), einem Plädoyer für eine inklusive Sprache, das auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten 15 Jahre beruht. Der Forscher betont denn auch: «Diesen Preis zu erhalten ist nicht nur eine grosse Ehre sondern auch ein sehr wichtiges Zeichen der Anerkennung für das gesamte Team. Er krönt zwanzig Jahre Forschung über die komplexen, aber spannenden Verbindungen zwischen Sprache und Denken, genauer gesagt, über die Verbindungen zwischen Sprache und männlichen Privilegien. In der heutigen Zeit sendet dieser Preis auch eine starke Botschaft an alle, die Geschlechterungleichheiten erforschen und anprangern: Ihre Arbeit ist für Forschung und Lehre von entscheidender Bedeutung!»
- 17. September 2024 Lange Zeit wurde die Geschichte der Frauen in der Forschung, in den Institutionen und in der Lexikografie an den Rand gedrängt, vergessen und vernachlässigt. Auch wenn sich bereits vor einigen Jahrzehnten ein Richtungswechsel ankündigte und die Geschlechtergeschichte seither viele neue Impulse erhielt, so gilt nach wie vor: Der Nachholbedarf bleibt riesig! Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) bildet diesbezüglich keine Ausnahme (s. a. Artikel «Über fehlende Frauenbiografien im HLS – und die Gegenmassnahmen» auf Infoclio). Die Redaktion hat sich denn auch zum Ziel gesetzt, die Frauen- und Geschlechtergeschichte im HLS zukünftig breiter abzubilden. Seit dem Frauenstreik 2019 hat sich schon einiges getan. In dieser Rubrik finden Sie eine Reihe von neueren Frauenbiografien aus ganz unterschiedlichen Epochen und Bereichen. Sie zeigen, wie Schweizer Frauen die Geschichte auf tiefgreifende und vielseitige Weise mitprägten.
- 10. September 2024 Schädliche Konversionstherapien sind in der Schweiz noch immer erlaubt (bis auf einzelne Kantone). Es braucht ein landesweites Verbot Wir fordern die Schweizer Regierung auf, Konversionstherapien für LGBTQ+-Personen in der Schweiz umgehend zu verbieten. Konversionstherapien sind schädlich, inakzeptabel und verletzen die Menschenrechte von LGBTQ+-Personen. Studien und Experten sind sich einig, dass Konversionstherapien keine wissenschaftliche Grundlage haben, unwirksam sind und schwerwiegende negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen haben. LGBTQ+-Personen, die solchen Therapien unterzogen werden, erleben oft Depressionen, Angststörungen, Selbstmordgedanken und soziale Isolation. Trotz des enormen seelischen Schadens, den Konversionstherapien verursachen, wurden sie in der Schweiz bisher nicht verboten! Die Schweiz steht für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Respekt gegenüber allen Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Konversionstherapien sind eine Form von Diskriminierung und Missbrauch, die in unserer Gesellschaft keinen Platz haben sollten! Unser Ziel ist es, ein starkes Signal an die Regierung und die Gesellschaft zu senden, dass Konversionstherapien nicht toleriert werden. Indem wir diese Petition unterstützen, setzen wir uns für eine Welt ein, in der alle Menschen frei sind, sie selbst zu sein, ohne Angst vor Schaden oder Diskriminierung.
- 27. August 2024 Love as a contested emotion in queer*feminist literature, art, and activism Workshop 6th and 7th March 2024 Collaborative Research Center Affective Societies, Freie Universität Berlin by Aletta Diefenbach and Gesa Jessen The interdisciplinary research project “Contentious Emotions?” at the Collaborative Research Center "Affective Societies: Dynamics of Social Coexistence in Mobile Worlds" at Freie Universität Berlin invites scholars to submit paper proposals for a two-day workshop on love as a contested emotion in queer*feminist art and activism taking place in Berlin on 6th and 7th March 2025. The workshop language will be English.