Eine digitale Geographie marginalisierter Sexualitäten in Kirgistan
Überall auf der Welt identifizieren Traditionalist*innen und Rechtspopulist*innen die Vielfalt und Gleichheit von Sexualitäten als Gefahr für die nationale und kulturelle Integrität. Nicht-heteronormative Sexualitäten - seien es sexuelle Praktiken, sexuelle Identitäten, sexuelle Erfahrungen oder Darstellungen von verschiedenen Sexualitäten - werden bedroht, tabuisiert und stigmatisiert. In Kirgisistan, dem Forschungskontext des Projekts, erleben vor allem unverheiratete junge Frauen und lesbische, schwule, bisexuelle und transgender (LGBT) Menschen Gewalt und Scham in Bezug auf ihre sexuellen Praktiken und/oder Identitäten. Das Stigma um nicht-heterosexuelle und nicht-binäre Sexualitäten und das Sextabu für unverheiratete Frauen schränkt auch den Zugang zu Sexualitätswissen und die gegenseitige Unterstützung durch Peers ein. Als Reaktion darauf mobilisieren Menschen, die aufgrund ihrer Sexualität an den Rand gedrängt werden, zunehmend Social-Media-Anwendungen (z.B. Instagram), um Wissen über nicht-normative Sexualitäten zu produzieren und zu verbreiten. Die Analyse der Produktion, Verhandlung und Verbreitung von Wissen über marginalisierte Sexualitäten in sozialen Medienräumen gibt Einblicke in die kreative Nutzung von Social-Media-Plattformen. Meine Analyse ermöglicht auch ein besseres Verständnis des Potenzials sozialer Medien im Hinblick auf die Verteidigung der sexuellen Vielfalt und der Gleichberechtigung von Sexualitäten weltweit.
Projectlead
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Research project information
Institutions:
Funding Institutition:
Project start:
2019
Project end:
2023
Disciplines:
Research labels:
Sexual orientation
Language(s) – discourse – communication
Science – techniques – technology
Sexuality
Struggles – social movements – activism
Subjects:
Geography