Recht als feministische Politikstrategie
In diesem Seminar setzen sich Studierende der Rechtswissenschaften und der Gender Studies mit den vielfältigen Aspekten der Rechtsmobilisierung im Kontext der Legal Gender Studies auseinander. Sie reflektieren anhand ausgewählter Gerichtsentscheide, ihrer rechtstheoretischen Rezeption und geschlechtertheoretischer Kritik die Strategien zur Durchsetzung von geschlechterpolitischen Anliegen.
Unter Rechtsmobilisierung wird der Versuch verstanden, durch Gerichtsprozesse gesellschaftliche Veränderungen oder/und geänderte Rechtsauffassungen zu erzielen. Aktivist*innen versuchen, rechtliche Verfahren für Ihre Anliegen nutzbar zu machen, indem sie im Verfahren vor den entsprechenden Instanzen erfolgreich sind oder indem sie durch das Verfahren öffentliche Debatten anstossen und beeinflussen, selbst wenn sie vor Gericht unterliegen.
Ein wichtiger Ursprung des Konzepts der Rechtsmobilisierung findet sich in der Frauenbewegung und ihrer Nutzung rechtlicher Verfahren zur Anerkennung von Frauen als vollwertige Rechtssubjekte. Hier soll der Umgang feministischer Bewegungen mit Recht als Instrument und Politstrategie in interdisziplinären Gruppen erarbeitet und diskutiert werden. Durch die Analyse konkreter Fallbeispiele wird untersucht, wie gesellschaftliche Veränderungen durch politische Bewegungen über Rechtsprechung und Gesetzgebung artikuliert werden können.
Semesters:
Level:
MA
Themes:
Disciplines:
ETCS:
5
Subjects:
Gender Studies
University Type:
Universities