Ban Marriage! Ambivalenzen der Normalisierung aus queer-feministischer Perspektive

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Ban Marriage! Ambivalenzen der Normalisierung aus queer-feministischer Perspektive

In den letzten vierzig Jahren lassen sich besonders auch im Recht bedeutende Entwicklungen beobachten, die zu einer Entstigmatisierung und gesteigerten gesellschaftlichen und rechtlichen Anerkennung lesbischer und schwuler Lebensweisen beitragen. Obwohl diese Normalisierungsprozesse einerseits neue Möglichkeitsräume und Rechte eröffnen, sind mit ihnen andererseits auch bestimmte Anpassungsleistungen verbunden, so dass die Normalisierung stets begrenzt bleibt.

Mit diesen Ambivalenzen im Zusammenhang mit gegenwärtigen Prozessen der Normalisierung von Lesben und Schwulen setzt Sushila Mesquita sich in dieser wissenschaftlichen Studie auseinander. Sie arbeitet insbesondere heraus, welche Mechanismen und Bedingungen dieser Normalisierung zugrunde liegen und welche Effekte sie hat, wobei mit der Öffnung der Ehe auf der einen und der eingetragenen Partner_innenschaft auf der anderen Seite zwei unterschiedliche Anerkennungsmodelle untersucht werden.

Anhand eines Queer Readings von Rechtsdiskursen rund um das Schweizer Partnerschaftsgesetz werden heteronormative Grundannahmen freigelegt und die innere Logik dieser Form von Normalisierung samt ihrer Widersprüche sichtbar gemacht. Obwohl es sich bei der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im Gegensatz dazu um eine tatsächliche Gleichstellung handelt, ist ihr dieselbe innere Logik und damit dieselbe Problematik hinsichtlich ihrer Bedingungen, Grenzen und Effekte inhärent. Unter Berücksichtigung der Dimensionen der Anerkennung und der Verteilungsgerechtigkeit wird in diesem Zusammenhang der Frage nachgegangen, wer im Zuge einer Öffnung der Ehe tatsächlich mit wem gleichgestellt wird.

Vor diesem Hintergrund formuliert Sushila Mesquita eine Reihe konkreter Vorschläge für eine grundlegende Neubestimmung der Familienpolitik, um die gewonnenen Einblicke für einen Ansatz einer radikalen Familienrechtsreform produktiv zu machen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Formen der rechtlichen Anerkennung aussehen könnten, die der gelebten Vielfalt an Lebensentwürfen und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden vermögen, ohne dabei hierarchisierend und normierend zu verfahren.

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Publication information

Publisher:

Zaglossus

Languages:

English

City:

Wien

Year:

2011

Disciplines:

Research labels:

Couple – relationship – marriage – partnership
Sexual orientation
Norms – normativity

Subjects:

Gender Studies, Philosophy

Genres:

Monograph