Die Anfänge der feministischen Koranexegese lassen sich vor allem auf die 1990er Jahre datieren. Was als ein zartes Pflänzchen als Gegenreaktion auf islamistische Auslegungen des Korans begann, hat sich mittlerweile zu einer starken Disziplin etabliert, die sich auch für geschlechtersensible Auslegungen öffnet. Es hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Vielzahl an Überlegungen zur Hermeneutik, Auslegungsstrategien und Methoden sowie Perspektiven entwickelt, die alle das Anliegen eint, eine geschlechtergerechte Lesart zu etablieren und theologisch zu begründen. Dabei bilden nicht nur Debatten um Begrifflichkeiten wie Feminismus, Geschlechtersensibilität und Muslima Theology, sondern auch unterschiedliche Perspektiven auf den Koran auch Spannungsfelder unter den einzelnen Akteur:innen. Mit Blick auf letztere lassen sich darüber hinaus auch Rezeptionslinien untereinander aufzeigen, aber auch teils in klassische Auslegungstraditionen sowie in koranexegetische Ansätze einer Reihe von muslimischen Reformer:innen, die primär den Koran als Ganzes im Blick hatten.
Semester:
Stufe:
MA
Themen:
Disziplinen:
Institutionen:
ETCS:
3
Fächer:
Gender Studies
Hochschultyp:
Universitäre Hochschulen (UH)