Normalisierung phantasmatischer Geschlechtskörper? Oder: Warum Schönheitschirurgie (nicht) als symbolische Gewalt gefasst wird.Rezension zu: Paula-Irene Villa (Hrsg.) (2008): Schön normal. Manipulation am Körper als Technologie des Selbst. Bielefeld: transcript, 279 Seiten.
Abstract:
Fitnessbesessene Juristen, Michael Jacksons Nase, THE SWAN und ganz normale Frauen, die sich unters Messer legen, ethnisierte und phantasmatische Geschlechtskörper, Foucault, Butler und immer wieder das unternehmerische Selbst – von symbolischer Gewalt ist in diesem Buch an keiner Stelle die Rede. Und dennoch lässt sich der Tenor des gesamten Sammelbandes „Schön normal. Manipulation am Körper als Technologie des Selbst“ als Problematisierung symbolischer Gewalt lesen, die „schön normale Körper“ als unhintergehbare Norm setzt und in vielfältigen Technologien des Körpers und des Selbst wirksam wird.
Die instruktive Einleitung von Paula-Irene Villa fasst schon im Titel „Wider die Rede vom Äußerlichen“ das Thema des Bandes präzise zusammen: Alle Fallstudien kreisen um das Thema der Verkörperung sozialer Normen und damit auch umden Kern symbolischer Gewalt – die Komplizenschaft zwischen Herrschenden und Beherrschten: Menschen unterwerfen sich freiwillig herrschenden Schönheits-, Geschlechts- und Rassennormen. Wie ist diese (vermeintlich?) selbstbestimmte Entscheidung zu (operativen) Körpermanipulationen analytisch zu fassen?
Autor_innen
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Publikation Information
Institutionen:
Autor_innen:
Verlag:
Springer VS
Sprachen:
Deutsch
Medientyp:
Stadt:
Wien
Jahr:
2011
Themen:
Disziplinen:
Forschungsthemen:
Körper
Gewalt – Belästigung
Macht – Hierarchie – Dominanz
Fächer:
Gender Studies
Form:
Artikel