Verhandlungen von Kaste, genderspezifischen und kolonialen Subjektivitäten in der neoliberalen akademischen Welt
Zusammenfassung
Dieser Beitrag zeigt hegemoniale akademische Normen, denen Forschende unterworfen sind, und wie diese die mit ihrer Subjektposition verbundenen Privilegien erkennen. Ich berichte vom schwierigen Verhandeln meiner Privilegien, insbesondere der Kastenzugehörigkeit, im Kontext meiner Marginalisierungserfahrungen als ‚Frau aus der Dritten Welt‘ in der europäischen Wissenschaftswelt. Diese wettbewerbsbedingte Unsicherheit ist Ausdruck einer neoliberalen Logik von Unternehmertum und Verantwortung sowie der kastenbasierten Logik von Verdienst und Verdienen. In der Wissenschaft als Feld der Wissensproduktion ist Macht historisch in den Händen einer kleiner werdenden Elite verfestigt. Konkurrenzdenken und Unsicherheit führen zu eigennützigen Forschungsmethoden, wodurch hegemoniales Wissen produziert und der (politische) Forschungskontext außer Acht gelassen wird. Kaste wird mit Geschlecht, Kolonialität, Fähigkeiten, Sexualität und Ethnie (sowie weiteren Subjektivitäten) als intersektionaler Koproduzent von Ausgrenzung thematisiert. Das Aufzeigen der kastenbasierten imperialistischen Logik ist wichtig, um Privilegien zu entschlüsseln, die Elitismus und Ausgrenzung in Wissenschaft und Wissensproduktion hervorbringen.
Schlüsselwörter
- Kaste
- Neoliberalismus
- Subjektivierung
- Privilegien
- Wissensproduktion
Autor_innen
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Publikation Information
Autor_innen:
Herausgegeben von:
Corinna Bath, Judith Conrads, Sigrid Nieberle, Ralph Poole
Verlag:
Zeitschrift GENDER 3/2024 «15 Jahre GENDER – eine Standorterkundung», S. 203-216
Sprachen:
Englisch
Medientyp:
Stadt:
Leverkusen-Opladen
Jahr:
2024
Themen:
Disziplinen:
Forschungsthemen:
Wissenschaft – Technik – Technologie
Normen – Normativität
Diskriminierung – Marginalisierung – Segregation
Akademie – Universität – Hochschulen
Intersektionalität
Fächer:
Gender Studies
Form:
Artikel