Gewinnerinnen des Brigitte Schnegg Preises 2025

Die Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF) freut sich, den Brigitte-Schnegg-Preis 2025 an Pamela Ohene-Nyako für ihre herausragende Dissertation «Black European Women’s Intersectional Thought and Internationalism (1965–2001)» zu verleihen. Die Jury würdigt besonders die wissenschaftliche Exzellenz dieser Arbeit, die das intellektuelle und politische Wirken afro-europäischer Frauen in einer transnationalen und intersektionalen Perspektive sichtbar macht. Die Kombination aus fundierter historischer Forschung, theoretischer Präzision und gesellschaftspolitischer Relevanz macht diese Studie zu einem Meilenstein für die Geschlechterforschung. Pamela Ohene-Nyakos Arbeit steht beispielhaft für das Anliegen des Brigitte-Schnegg-Preises, herausragende Forschung mit transformativem Potenzial auszuzeichnen.

Die Jury zeichnet zudem drei weitere Arbeiten mit einer lobenden Erwähnung aus, die durch ihre hohe Qualität, Originalität und Relevanz für die Gender Studies in der Schweiz überzeugen.

Die erste lobende Erwähnung geht an Charlène Calderaro für ihre Dissertation «Far-righting Feminism? Criminalising Street Harassment in France and Britain» (Université de Lausanne, 2024). Die Jury würdigt die inhaltliche Tiefe, die konzeptionelle Schärfe und den Umfang des empirischen Materials dieser vergleichenden Studie. Die Arbeit analysiert, wie politische Massnahmen gegen Belästigung im öffentlichen Raum in Frankreich und Grossbritannien entstehen – und wie feministische Forderungen in unterschiedlichen Kontexten durch rechte Diskurse beeinflusst oder vereinnahmt werden. Das innovative Konzept des «Far-righting Feminism» stellt einen wertvollen Beitrag zu aktuellen Debatten über intersektionale Politik, feministische Governance und Geschlechterdiskurse dar.

Die zweite lobende Erwähnung wird Nora Helen Komposch für ihre Dissertation «Bodies, Borders, Berry Fields: The Planetary-Intimate in Agricultural Labor Migration» (Universität Bern, 2024) verliehen. Die Jury würdigt die Originalität des Themas und die theoretische Tiefe der Arbeit. Basierend auf mehrsprachiger Feldforschung in Marokko und Andalusien verknüpft die Autorin globale und intime Dimensionen von Migrationsprozessen im Agrarsektor. Mit innovativen Konzepten wie dem «Planetarisch-Intimen» leistet die Dissertation einen anspruchsvollen Beitrag zu Fragen der reproduktiven Gerechtigkeit in der feministischen Geografie und erweitert damit das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen Geschlecht, Arbeit und Umwelt.

Schliesslich erhält Lovis Noah A. S. Cassaris eine lobende Erwähnung für die Publikation «Die deutsche Sprache queeren – Zur geschlechtergerechten Sprachpraxis im Hochschulkontext» (transcript, 2025). Die Jury würdigt die wissenschaftliche Qualität und die gesellschaftliche Relevanz dieser Arbeit, die eine originelle Perspektive auf inklusive Sprachpraktiken im deutschsprachigen Hochschulkontext eröffnet. Die Verbindung von fundierter Theorie und praktischer Anwendbarkeit macht die Monografie zu einem wichtigen Beitrag der Queeren Linguistik. Die begleitende Website, die als Ressource für akademische Institutionen dient, unterstreicht die angewandte Dimension des Projekts und bietet konkrete Werkzeuge für eine diskriminierungsfreie und gendersensible Kommunikation.

Über den Brigitte Schnegg Preis

Der Brigitte-Schnegg-Preis wurde zu Ehren von Prof. Dr. Brigitte Schnegg geschaffen, die bis zu ihrem plötzlichen Tod im Frühjahr 2014 das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung derUniversität Bern (IZFG) geleitet hat. Zweck des Preises ist die Prämierung herausragender wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Geschlechterforschung in der Schweiz, die einen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Veränderungen leisten.

Preisverleihung 2025

Die SGGF lädt herzlich zur feierlichen Verleihung des Brigitte-Schnegg-Preises 2025 ein, die am Freitag, den 31. Oktober um 18:30 Uhr stattfinden wird. Die Preisträger*innen werden im Rahmen der Veranstaltung ihre Arbeiten vorstellen und mit dem Publikum in Austausch treten. Die Zeremonie findet an der Universität Neuenburg statt. Eine virtuelle Teilnahme ist ebenfalls möglich. Um den Webex-Link zu erhalten, wenden Sie sich bitte an yann.fanti unine ch.

Kontaktinformationen

Für weitere Informationen steht das Sekretariat der SGGF Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an info genregeschlecht ch.

Publikationsdatum:

13. Oktober 2025

Themen:

Institutionen:

Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung SGGF