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- Bis in die 1970er-Jahre waren in der Schweiz zehntausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen betroffen: fremdplatziert, verdingt, entmündigt, in Anstalten versorgt. Viele kamen aus schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Ihre Armut oder ihre von bürgerlichen Normen abweichende Lebensweise galt als Grund für massive Eingriffe und repressive Massnahmen. Seit einigen Jahren erheben Betroffene verstärkt ihre Stimme. Dass ihnen Unrecht geschah, wird heute offiziell anerkannt und es gibt in mehreren Kantonen Initiativen, dieses Unrecht ins kollektive Gedächtnis zu holen und eine gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber zu führen. Die AusstellungDie von der Historikerin Tanja Rietmann kuratierte Ausstellung stellt fünf Betroffene ins Zentrum. Die Szenografin Karin Bucher hat für die Ausstellung begehbare Raumbilder gänzlich aus Karton geschaffen, welche die Besucher:innen einladen, in die Geschichten dieser Menschen einzutauchen. Hörspiele und Archivdokumente erzählen die Schicksale. Und es wird gefragt: Wie betrifft uns das Geschehene heute?Die Hörspiele lassen sich via Mediaguide abrufen. Dieser kann auf das eigene Smartphone geladen werden. Am Besuchsservice stehen ausserdem ausleihbare Mediaguides zur Verfügung. An einigen Samstag- und Sonntagnachmittagen sind geschulte Personen aus dem Freiwilligenteam des Museums als Gesprächspartner:innen vor Ort. Sie bieten Interessierten ein offenes Ohr an, so dass die aufwühlende Ausstellungsthematik besprochen, verarbeitet oder weiter diskutiert werden kann.
- Über Jahrhunderte hinweg blieben Künstlerinnen in der Kunstgeschichte weitgehend unsichtbar – ihre Werke übersehen, ihr Wirken marginalisiert. Die Ausstellung «In Frauenhand | In Her Hand» in der Zentralbibliothek Zürich stellt diese historische Leerstelle ins Zentrum und fragt nach den Strukturen, Vorurteilen und gesellschaftlichen Bedingungen, die weibliche Kreativität geprägt und begrenzt haben. Gezeigt werden Werke aus den Beständen der Bibliothek sowie Leihgaben, die ein vielschichtiges Panorama künstlerischer Praxis von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart eröffnen. Neben bekannten Namen wie Maria Sibylla Merian, Angelika Kauffmann oder Sophie Taeuber‑Arp treten weniger bekannte Künstlerinnen hervor – und mit zeitgenössischen Interventionen von Cornelia Hesse‑Honegger, Elisabeth Eberle und Hanna Koepfle wird der historische Bogen bis in die Gegenwart gespannt.Kunst von Frauen ist gegenwärtig in aller Munde. Ausstellungen zu Künstlerinnen gehören zum guten Ton der Museen und Kulturinstitutionen und avancieren zum Aushängeschild. Unbestreitbar wird kunstschaffenden Frauen heute eine grössere Aufmerksamkeit zuteil als noch vor siebzig Jahren. Dies soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Künstlerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen in öffentlichen Kunstsammlungen bis heute unterrepräsentiert sind.Worin gründen die Vorurteile gegenüber der schöpferischen Kraft von Frauen? Weshalb wurden Künstlerinnen über die Jahrhunderte hinweg von der Kunstgeschichte kaum beachtet? Und unter welchen Bedingungen konnten Frauen auf dem Gebiet der Kunst trotz gesellschaftlicher Restriktionen reüssieren?Diesen und anderen Fragen geht die aktuelle Ausstellung In Frauenhand | In Her Hand nach. Exponate aus den eigenen Beständen sowie Leihgaben thematisieren die Ausbildungsmöglichkeiten, die Wahl der Modelle und Sujets, die Selbstrepräsentation, die Etablierung in Nischen, Strategien der Selbstvermarktung und Konzessionen an den Kunstmarkt.Bekannte Künstlerinnen wie Maria Sibylla Merian, Angelika Kauffmann, Ottilie W. Roederstein oder Sophie Taeuber-Arp treten neben weniger bekannte wie Anna Waser oder Clementine Stockar-Escher. Als Vertreterinnen des zeitgenössischen Kunstschaffens sind unter anderen Rosina Kuhn, Marguerite Hersberger und Rita Ernst in der Ausstellung präsent. Cornelia Hesse-Honegger, Elisabeth Eberle und Hanna Koepfle tragen als Vertreterinnen dreier Generationen mit ihren künstlerischen Interventionen den Diskurs über Gesellschaft und Kunst in den Lesesaal der Bibliothek.
- La virilité en question : regards pluridisciplinaires sur le corps masculinSEMESTRE AUTOMNE21 octobre 2025, 17h, Campus Campus battelle Unige, Carouge, Vernissage de l’exposition 17h Présentation de l’exposition Marie Leyder, FNS (iEH2) I Nina Salouâ Studer, FNS (iEH2) 17h15-18h30 Table ronde et échanges avec le publicMartina Salvante, Université de Nottingham I Claire Monod, Centre Max Weber,ENS – Lyon I Marion Philip, UNIGE I Francesca Arena, iEH2 Modération : Iris Rivoire, iEH2Dès 18h30 I Déambulation suivie d’une verrée11 novembre 2025, U259 Uni-DufourCarole Ammann (University Lucerne)Queer fathers and parents’ caring path to parenthood in the Netherlands and SwitzerlandHarald-Fischer-Tiné ( ETH in Zürich)The advent of a civilizing force’ : Masculinities, Bodies and Bicycles in Late Colonial South Asia (1868-1928)Modération : Nina Studer -Iris Rivoire (iEH2)4 décembre 2025, 16h15, PHIL 006 (Philosophes, Genève)Raphaël Gallien (TEMOS-Université d’Angers)Enfances indésirables : internement, handicap et masculinité en situation coloniale à Madagascar (1910-1960)Modération : Anne-Lydie Dubois (Unige)SEMESTRE PRINTEMPS10 mars 2026, 16h30, UNIL : Salle Amphipôle - 338Caroline Rusterholz (Graduate Institut Genève - Université de Fribourg)Contraception et responsabilité masculine en Grande-Bretagne entre 1960-2000Maëva Badré (Université de Genève) et Ella Hautier (HUG)Contraception testiculaire thermique, masculinités et corps médicalModération : Amélie Puche, Institut des humanités en médecine8 mai 2026, 16h, salle de colloque à IHM-LausanneJonathan Saha (University of Durham)The Rise and Fall of the Jungle-Wallah: The Career of a Masculine Archetype in Colonial MyanmarShannon Philip (University of Cambridge)Postcolonial Machismo: Transforming Masculinities in a ‘New’ IndiaModération : Ali Alrifae, Institut des humanités en médecine
- Lecture Series WS 2025/26, organized by the DVPW-section “Politics and Gender”This lecture series explores feminist, queer, and critical perspectives on rising authoritarianism, right-wing extremism, and fascism. The tendencies towards militarization and isolation are based on the concept of an independent and defensible body and subject: The vulnerable body must be protected and made as unassailable as possible. This is connected, on the one hand, to the idealization and reproduction of certain notions of masculinity. On the other hand, it is rooted in renewed separation from (traditionally) feminized dependence and vulnerability.In the context of contemporary social developments, we aim to bring together diverse feminist, queer, intersectional, and anti-authoritarian perspectives on the emerging developments of shielding and militarization. The perspectives range from sociological explanatory approaches and analyses of concrete phenomena and developments, to questions about strategies of resistance and alternative ways of life.The lecture series is organized by the speakers council of the “Politics and Gender” section within the DVPW (German Political Science Association, GPSA), in cooperation with the Center for Gender Studies and Feminist Futures at Marburg University.The lecture series will be an online event that takes place on Thursdays from 6 to 8 pm. It is open to anyone interested. November 13, 2025: Sofie Rose (University of Southern Denmark):The Right Not to Fight: Exploring Experiences Among Ukrainian Men Who Flee the Full Scale War (in Cooperation with the Department of Political Science, University of Vienna)December 18, 2025: Funda Hülagü (Marburg University):Between Restorative Authoritarianism and Preventive Fascistization: Antifeminist Logics of Demographic Crisis PoliticsJanuary 22, 2026: Leire Urricelqui (University of St. Gallen):The Antitype: How Dehumanization Functions as a Mechanism for FascistizationFebruary 12, 2026: Gabriela Arguedas (University of Costa Rica): Misogyny, Microfascism and the /Reproductive/ Reconquista
- La recherche en histoire de l’éducation : dialogues interdisciplinaires et perspectives pour l’avenirSéminaire de recherche entre historien·nes de l’éducation et chercheuses·eurs d’autres disciplines pour penser ensemble les grands enjeux contemporains. Justice sociale, santé, égalité, emploi, technologies : et si l’histoire pouvait éclairer nos choix d’aujourd’hui ?Le séminaire de recherche aura lieu en ligne, sur zoom. Il est ouvert à tout public intéressé (aucune inscription préalable est nécessaire). Les séminaires se dérouleront dans la langue des intervenant:es, avec des formes de facilitation linguistique pour faciliter la compréhension réciproque.Programme :19 novembre (16h-17h30) : Racisme, anti-racisme et interculturalité 3. Dezember 2025 (17.00-18.00 Uhr): «Ambivalenzen und Paradoxien bei der Erforschung von Geschlechter(un)gleichheiten»24 février (16h15-17h30) : Nouvelles technologies à l’école : quels effets sur la forme scolaire et les apprentissages ?26. März 2026 (17.00 – 18.00 Uhr): Berufsbildung oder Allgemeinbildung? Chancen(un)gleichheit und Diskriminierung am Übergang in die Sekundarstufe II – gestern und heute