Bei der grössten Arbeitgeberin der Schweiz, der PTT, dominierten seit ihrer Gründung im Jahr 1849 Männer das Berufsbild der Beamten. Auch das Kader war lange Zeit eine reine Männerbastion. Essentielle Posten wurden bei der Schweizerischen PTT jedoch immer auch von Frauen bekleidet, wenn auch in schlechter bezahlten Arbeitsverhältnissen. Sie erledigten die harten Fleiss- und Konzentrationsjobs in den Telefonzentralen, arbeiteten als Codiererinnen oder Operatricen in den Rechenzentren oder als Gehilfinnen im Postcheckdienst. Auch im Sozialberatungsdienst waren überwiegend Frauen tätig und übernahmen damit wichtige und zugleich besonders belastende Betreuungs- und Unterstützungsfunktionen. Ab den 1970ern drängten Frauen mit der Öffnung der Karrierelaufbahnen erstmals in die Männerbastionen des Post- und Telefonbetriebs vor; vereinzelt stiegen sie nun auch in Kaderpositionen auf. Im Seminar, das in enger Kooperation mit dem PTT-Archiv und Wikimedia CH durchgeführt wird, machen wir uns auf die Spuren der Mitarbeiterinnen bei der PTT und werden ihre von patriarchalen Ordnungsvorstellungen, geschlechtsspezifischen Stereotypen und Ausgrenzungen geprägte Geschichte durch Recherchen im Archiv und das Erstellen von Wikipedia-Einträgen einer grösseren Öffentlichkeit näherbringen.

Seminar in Kooperation mit dem PTT-Archiv.

Semestres:

Niveau:

MA

Thèmes:

ECTS:

7

Branches:

Histoire

Type de haute école:

Universités