Sprache ist nicht einfach ein Mittel, um die Wirklichkeit abzubilden. Sprache beeinflusst unsere Wahrnehmung, unser Denken und auch unser Handeln. Gleichzeitig beeinflusst die Wirklichkeit ‐ oder was wir als solche wahrnehmen ‐ unser sprachliches Handeln. Sprache ist in eine gesellschaftliche Realität eingebettet, die sich ständig verändert, und die gesellschaftliche Realität ist in Diskurse und Dispositive eingebettet, die über unser kollektives sprachliches Handeln entstehen und ebenfalls in konstanter Veränderung sind ‐ so ändert sich auch unser Sprachsystem und ‐gebrauch ständig. Doch nicht immer ist Sprechenden, Gebärdenden und Schreibenden bewusst, wie sehr Sprache unsere Welt formt und dass wir über sprachliches Handeln die Welt mitkonstruieren. Denn Sprache ist nicht einfach da, sie ist vielmehr das Resultat unserer tagtäglichen (Sprach‐)Handlungen. Sie kann u.a. verletzend und ausschließend wirken, bietet aber auch Veränderungspotential. Die meisten Debatten zu Sprache & Diskriminierung gehen auf die lexikalische Ebene von Sprache ein, dabei geht Sprache über die Verwendung von Wörtern hinaus: Frames, Metaphern, Grammatik, Konnotationen sowie historische Dimensionen von Sprache sind genauso wichtig und wirkmächtig. Dieser Kurs möchte einen Einblick geben, was Sprache ist, wie sie funktioniert, welche Effekte sprachliches Handeln hat und wieso sprachliches Handeln diskriminierend sein kann. Auch soll er dafür sensibilisieren, Sprache inklusiv einzusetzen. Was macht sprachliches Handeln diskriminierend? Was gibt es für Alternativen dazu? Wie etwa kann Geschlechtervielfalt sprachlich ausgedrückt werden? Welche Formen sind dabei anerkannt ‐ welche nicht? In diesem Kurs diskutieren und erproben wir sprachliche Möglichkeitsräume, die auch eine Geschlechtervielfalt in einer inklusiven Sprache zu benennen vermögen. Wir lesen und diskutieren gemeinsam theoretische Positionen und literarische Beispiele, die kreative Lösungen für eine inklusive Sprache gefunden haben.

Semestres:

Niveau:

BA

ECTS:

2

Type de haute école:

Universités