Gender Aspects in Religious Studies. „Wer bin ich (…), ihn zu verurteilen?“

Gender Aspects in Religious Studies. „Wer bin ich (…), ihn zu verurteilen?“. Christliche Kirche(n) und die gleichgeschlechtliche Liebe.

Am 26. September 2021 wird das Schweizer Volk über das Referendum gegen die „Ehe für alle“ abstimmen. Falls es abgelehnt wird, wird die Schweiz mit den angrenzenden europäischen Ländern wie Frankreich, Deutschland und Österreich gleichziehen, welche die Ehe für alle bereits seit 2013, 2017 und 2019 kennen. Gleichstellung und Akzeptanz, so das Unterstützer_Komitee für die „Ehe für alle“,  „liegen in der DNA der Schweiz“.

Liegt die Anerkennung und rechtliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlicher Liebe und Partnerschaft auch in der DNA des christlichen Glaubens und der christlichen Kirchen? In der römisch-katholischen Kirche wie auch in evangelikalen Kreisen stösst das Ansinnen teils auf heftigsten Widerstand und wird als Angriff auf Ehe und Familie verstanden. Papst Franziskus sagte dazu im Juli 2013 beim Rückflug vom Weltjugendtag aus Rio: „ Wenn einer Gay ist und den Herrn sucht und guten Willen hat - wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?“ Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund hat sich bereits 2020 mit einem Mehr für die Vorlage der „Ehe für alle“ ausgesprochen.

Im Rahmen der Vorlesung wollen wir uns jenseits aller Polemiken mit den Argumenten und Argumentationen auseinandersetzen, die dieses christliche Pro und Contra theologisch motivieren. Wir wollen fragen: Was sagen die biblischen Texte? Wie haben sich die Lehren der Kirche(n) dazu entfaltet und welche Positionen gibt es? Was muss geschehen, damit sich Menschen, die anders lieben, sich in der Kirche nicht ausgegrenzt fühlen? Und nicht zuletzt: warum hat diese Frage eine solche Sprengkraft entwickelt, dass manche schon gar von einem Schisma sprechen?

Niveau:

MA, BA

Disciplines:

ECTS:

1

Branches:

Théologie

Type de haute école:

Universités