Einführung in die Geschlechterforschung: Strukturen, Identitäten, Diskurse

In diesem Seminar werden die Studierenden mit theoretischen Grundlagen der Geschlechterforschung vertraut gemacht. Anhand ausgewählter Texte lernen sie Theoriediskussionen und -traditionen der Gender Studies kennen. Zentral ist dabei die Auseinandersetzung mit den Prozessen der sozialen Konstruktion von Geschlecht (Gender). Dabei werden sowohl Erkenntnisse aus der Geschichte (Entstehung der bürgerlichen Geschlechtscharaktere), als auch aus der Soziologie (Ethnomethodologie) und der Philosophie (Judith Butler) in den Blick genommen. Mit ihrer Kritik an den weiblichen Rollenbildern nach 1945 haben Feministinnen wie Simone de Beauvoir, Iris von Roten oder Betty Friedan Diskussionen über die bürgerliche Geschlechterordnung angestossen, die im Seminar genauer betrachtet werden. Die feministische Kritik an den Geschlechterrollen hat unter anderem die Bedeutung von Geschlecht als sozialer Struktur- und Machtkategorie aufgezeigt, ein Thema, das auch für die Geschlechtertheorie zentrale Bedeutung erlangt hat. Entscheidende Anstösse zu einer systematischen Theoretisierung von Geschlecht folgten in den 80er- und 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Joan Scott hat Geschlecht als wissenschaftliche Analysekategorie reflektiert und C. West/D. Zimmermann sowie Judith Butler haben – mit je unterschiedlichen Theorietraditionen – die sozialen Konstruktionsprozesse von Geschlecht theoretisch beschrieben. Mit ihren Beiträgen setzen sich die Studierenden ebenso auseinander wie mit den Erweiterungen der Geschlechtertheorie im Sinne der Männlichkeitsforschung, der Queer Studies und der Postcolonial Studies.

Niveau:

MA

Thèmes:

ECTS:

5

Branches:

Etudes Genre

Type de haute école:

Universités