(Re-)Produktion von Differenz in der Hochschul- und Berufsausbildungspraxis

Projects

(Re-)Produktion von Differenz in der Hochschul- und Berufsausbildungspraxis - Lehrende und Praxisausbildende an Fachhochschulen im Fokus

Das Forschungsprojekt

Die Diversitätsorientierung – auch im Bildungsbereich – gewinnt derzeit an den Schweizer Fachhochschulen an Bedeutung. So verfügen die Schweizer Hochschulen zunehmend über Aktionspläne, welche die bereits bestehenden Ansätze zur Gleichstellung der Geschlechter durch «Diversity Policies» ergänzen. Mit dieser neuen Gleichstellungsstrategie gelangen neben Geschlecht weitere Ungleichheits- und Differenzkategorien in den Fokus, wie bspw. Nationalität resp. Herkunfts- und Migrationshintergrund.

Während die Phänomenologie und Praxis der Hochschullehre unter dem Leitbegriff der Hochschuldidaktik bereits gut untersucht ist, sind Fokussierungen auf die Perspektive von Lehrenden seltener anzutreffen und stehen mit Bezugnahme auf die Reproduktion von Differenzverhältnissen wie auch zur Frage einer differenzsensiblen Lehre noch weitgehend aus. Im Anschluss an das Forschungsprojekt «Internationalisierung an Fachhochschulen», in dessen Rahmen u.a. Studienorientierungen und Handlungsstrategien von migrantischen Studierenden an Schweizer Fachhochschulen untersucht werden, verfolgt diese Studie das Ziel, subjektive Deutungsweisen und Handlungspraktiken von Hochschullehrenden und Praxisausbildenden zu erforschen. Im Fokus stehen ihre Einstellungen, Haltungen und Erfahrungen hinsichtlich migrantischen Studentinnen und Studenten sowie die Erfassung der strukturellen Bedingungen, in welche das Handeln beider Akteur*innengruppen eingebunden ist. Das Interesse gilt der zentralen Frage, inwieweit Hochschullehrende verschiedener Hochschulen und Fachbereiche und Praxisausbildende mehrerer Praxisfelder durch die (Re-)Produktion von Differenzverhältnissen aufgrund von Migration und Geschlecht potenzielle Ungleichheiten mitkonstituieren

Das Projekt untersucht am Beispiel ausgewählter Fachbereiche der Fachhochschulen in der Deutsch- und Westschweiz in vergleichender Perspektive, wie Hochschullehrende und Praxis- ausbildende mit der Heterogenität der Studierenden hinsichtlich Migration und Geschlecht um- gehen und wie Differenz- und Normalitätsverhältnisse – z.B. im Sinne einer ʻdifferenzsensiblenʼ Hochschule – erfasst werden.

Das Projekt leistet einen Beitrag dazu, Forschungslücken in Bezug auf Reproduktionsmechanismen und mehrdimensionale Interdependenzen von Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen mit Blick auf Migration und Geschlecht im Kontext der Fachhochschulforschung zu schliessen

Methodisches Vorgehen

Das Vorhaben wird am Beispiel von jeweils vier Fachbereichen an Fachhochschulen der Deutsch- und Westschweiz sowie unterschiedlicher professioneller Praxisausbildungsfelder angegangen. Für die Bearbeitung des Forschungsvorhabens stützt sich die Studie auf eine methodische Anlage, welche die parallele und sequenzielle Anwendung verschiedener qualitativ-empirischer Erhebungs- und Auswertungsverfahren vorsieht. Beide Untersuchungsgruppen, d.h. die Hochschullehrenden und Praxisausbildenden werden mittels Expert*inneninterviews in Einzelsettings befragt.

Projectlead

Researchers

Links

Research project information

Contact person:

Languages:

German

Project start:

2019

Project end:

2022

Disciplines:

Research labels:

Migration – asylum
Diversity – gender diversity
Education – vocational training
Accademia – university – higher education institutions

Subjects:

Diversity Studies

Areas:

Education

Genres:

Research project