Aspekte der Sexualität in den Berufsfeldern der Sozialen Arbeit

Aspects de la sexualité dans les domaines professionnels du Travail Social

Hauptinhalte und –zusammenhänge des Moduls

Sozialarbeitende werden - sowohl implizit als auch explizit - auf vielfältige Weise und in allen ihren Arbeitsfeldern mit Themen der Sexualität konfrontiert. Obwohl in der heutigen Gesellschaft Sexualität allgegenwärtig scheint, sind auch Professionelle der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik zuweilen schlecht auf Situationen im Berufsalltag vorbereitet, die ein vertieftes Wissen zu Sexualität verlangen.

Vorgesehene Vertiefungen

Einerseits gilt es, das Thema Sexualität angemessen in die Beratung von Jugendlichen, Familien, Seniori*nnen und Menschen mit Behinderungen miteinzubeziehen, andererseits kommen Sozialarbeitende durch ihren Beruf mit Tabu-Bereichen wie z.B. sexueller Gewalt, sexwork oder Schwangerschaftsabbruch in Berührung.

Im Sinne eines unverkrampften Umganges ist es wichtig, Themen der Sexualität auch gegenüber Menschen, die betreut, beraten und begleitet werden, anzusprechen und nicht unbewusst eine zusätzliche Tabuisierung herbeizuführen. Damit dies gelingt, benötigen Sozialarbeitende sowohl Feingefühl für individuelle Bedürfnisse, wie auch Kenntnisse über rechtliche, berufsethische und institutionelle Rahmenbedingungen. In einer multiethnischen Gesellschaft ist es zunehmend wichtiger, ein Grundverständnis für religiöse, kulturelle, schicht- und geschlechtsspezifische sexuelle Codes und Tabus zu haben. Die Auseinandersetzung mit der Wechselwirkung zwischen biologischen Grundlagen und kultureller Prägung von Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten erfordern Wissen über Trans*, Homo* und Inter*, und stellen sozialarbeiterische und sozialpädagogische Einflussmöglichkeiten zur Diskussion.

Angestrebte Ziele

Sozialarbeiterisches und interdisziplinäres Grundlagenwissen rund um die menschliche Sexualität erwerben (Zentrale Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik, Recht, Soziologie und Humanbiologie).

Historisch und kulturell unterschiedliche Zugänge zu Sexualität und damit verbundenen Tabus verstehen.

Den unterschiedlichen Umgang mit Sexualität in verschiedenen stationären und ambulanten Institutionen kennen lernen, wahrnehmen und vergleichen.

Aspekte der Sexualität mit Menschen jeglicher Altersstufen und mit verschiedensten Hintergründen angemessen thematisieren können.

Als Professionelle die vorhandenen Beratungsangebote und Fachstellen kennen.

Aufbauen und Fördern der Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Berufsfelder.

Sexualität als grundlegende menschliche Ausdrucksform verstehen und anerkennen.

Eigene und fremde Grenzen erkennen, schützen und - wo nötig - verändern können.

Die eigene Haltung zu den verschiedenen Aspekten der Sexualität reflektieren und begründen können.

Voraussichtliche Partnerschaften mit Praktikern des Berufsfeldes und/oder Forschungsprojekten

Es werden Praxis- oder Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Professionellen durchgeführt. Die Inhalte sind auch abhängig von den Interessen, Fähig- und Möglichkeiten der Studierenden.

Angestrebte Kompetenzen gemäss Studienplan

Gesellschaftliche Situationen und Prozesse, die eine Intervention nötig machen, erkennen. (2)
Eine professionelle Beziehung mit Personen und Gruppen aufbauen und weiterentwickeln. (4)
Interdisziplinär und interinstitutionell zusammenarbeiten. (5)
Sich beruflich und persönlich positionieren und die eigene Arbeit kritisch hinterfragen. (6)

Pädagogische Methoden

Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachstellen, theoretische Inputs, Transfer zum Berufsalltag, Projektarbeit, Studierendenreferate, Fallbeispiele, Filmmaterial, Diskussionen und persönlicher Austausch.

Evaluationsmodalitäten

Präsenz an den Unterrichtstagen, Mitarbeit an einem Projekt.
Bearbeiten eines Fallbeispiels und schriftliches Dossier zu einem Vertiefungsthema.
Le document par écrit peut être réalisé en français.

Modulverantwortliche

Ursula Christen

Résumé en français
Les aspects de la sexualité dans les champs du travail social :

Dans tous les champs du travail social, les actrices et acteurs professionnel·le·s sont confronté·e·s au thème de la sexualité, soit dans les consultations quotidiennes des jeunes, avec les familles, les migrant·e·s, les personnes en situation de handicap ou encore les personnes âgées, soit face à des phénomènes marginalisés comme la prostitution, la violence sexuelle, ou l’homosexualité, trans* et inter*.

Dès lors, les professionnel·e·s doivent non seulement connaître le cadre légal, mais aussi l’évolution historique et culturelle dans ce qui est véhiculé comme la sexualité « normale », ses propres valeurs et préjugés. À côté de la formation théorique, l’approfondissement se fait par la participation à un projet de terrain et par une présentation orale. Le travail écrit demandé peut être réalisé en français.

Semesters:

Level:

BA

Disciplines:

ETCS:

15

Subjects:

Social Work

University Type:

Universities of applied sciences