Was lässt sich als (queer-)feministisches Schreiben begreifen? Auf welche Weise übt ein solches Schreiben Kritik an gesellschaftlichen Machtverhältnissen? Wie verschafft sich dieses Schreiben Gehör, welchen Spielraum nutzt es und in welche Zusammenhänge interveniert es? Welche Rolle können Gefühle dabei spielen? Welche Ansatzpunkte für eine Kritik der herrschenden Geschlechterordnung können wir formulieren, wenn wir auf den Literaturbetrieb blicken?
Das Seminar bearbeitet diese verschiedenen Fragestellungen und vermittelt erstens anhand aktueller Beispiele und mit Rückgriff auf verschiedene Definitionsansätze und Genealogien Grundlagen zur Analyse (queer-)feministischen Schreibens. Zweitens werden aktuelle Ansätze der Geschlechtertheorie für die einzelnen Analysen fruchtbar gemacht. Es wird diskutiert, wie sich der Zusammenhang zwischen Literatur, Kritik und Feminismus verstehen lässt.
Drittens soll der Literaturbetrieb mit seinen spezifischen Produktionsbedingungen in den Blick genommen werden: Wie #MeToo deutlich macht, stehen den Geschlechtern hier nach wie vor ungleiche Spielräume zur Verfügung. Dies ist nicht zuletzt auf eine wirkmächtige historisch gewachsene Ordnung zurückzuführen, die geprägt scheint vom Bild eines „männlichen“ Genies. Das Seminar fragt daher nach Strategien feministischer Kunst, diese Produktionsprozesse neu zu denken und danach, welche Bündnisse hierbei als Ansatzpunkte dienen.
Lernziele
Die Studierenden vertiefen ihr Wissen zu Konzepten von Performativität, Körper, Gefühlen, Schrift&Geschlecht, zur Relevanz alternativer literarischer Erinnerungsspuren sowie zu Intersektionalität. Sie erlernen Methoden der Analyse von Literatur aus der Perspektive der Geschlechterforschung und erwerben die Kompetenz, ihre Beobachtungen schriftlich zu formulieren und zur Diskussion zu stellen.
Im Rahmen einer Kooperation mit dem Literaturhaus Basel und dem Literaturfestival BuchBasel erhalten die Studierenden zudem Einblick in den Literaturbetrieb und haben die Möglichkeit zur praktischen Anwendung des Erlernten im Rahmen von Art of Intervention.
Semester:
Stufe:
BA
Themen:
Disziplinen:
Institutionen:
ETCS:
3
Fächer:
Literatur, Gender Studies
Hochschultyp:
Universitäre Hochschulen (UH)