Im Seminar fragen wir danach, wie Frauen unterschiedlicher Konfessionen und Denominationen im 17. Jahrhundert (evangelische) Frömmigkeit geprägt haben. Frauen kommen dabei als Vermittlerinnen in den Blick: Mütter übernahmen meist die erste religiöse Erziehung der Kinder und waren für die häusliche Andacht zuständig. Frauen prägten im 17. Jahrhundert Frömmigkeit aber auch entscheidend durch ihr Schrifttum: Sie dichteten Kirchenlieder, verfassten Gebete und publizierten eigene Gesang-, Gebet- und Andachtsbücher. Wir lesen im Seminar hauptsächlich Quellen, die von Frauen selbst verfasst worden sind, und fragen danach, ob aus ihnen eine spezifische "Frauenfrömmigkeit" erschlossen werden kann. Ausserdem informieren wir uns über die sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontexte des Frauenlebens im 17. Jahrhundert.
Lernziele
Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über Lebensrealitäten und Frömmigkeitspraktiken von Frauen aus dem 17. Jahrhundert.
Sie können historische Quellen analysieren, interpretieren und zu den im Seminar erarbeiteten Kontexten in Beziehung setzen.
Die Teilnehmenden können zu einem ausgewählten historischen Thema eine Fragestellung entwickeln und diese dann auch im Rahmen einer Arbeit ausführen.
Literatur
Ute Gause, Kirchengeschichte und Genderforschung. Eine Einführung in protestantischer Perspektive, Tübingen 2006.
Linda Maria Koldau, Frauen - Musik - Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, Köln 2005.
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
Semester:
Stufe:
BA, MA
Disziplinen:
Institutionen:
ETCS:
3
Fächer:
Religionswissenschaft, Theologie, Gender Studies
Hochschultyp:
Universitäre Hochschulen (UH)