[nach 1800; CH+ NNG] - Geschichte der Sexualität(en), Sexualpolitik und sexuellen Rechte in der Schweiz (20. Jahrhundert)
Das 20. Jahrhundert wird vielfach als eine Zeit der kontinuierlichen sexuellen Liberalisierung beschrieben. Eine historische Perspektive auf Sexualpolitik, auf Diskurse über Sexualität und sexuelle Skripts vermittelt dagegen ein komplexeres Bild. Über die Normierung von Sexualität wurden gesellschaftliche Machtverhältnisse und eine spezifische Geschlechterordnung hergestellt, die mit widersprüchlichen sozialen Integrations- und Ausschlussprozessen einhergingen. Sexualität zeigt sich denn auch nicht als „natürlicher“ sondern als historisch kontingenter Gegenstand. Dieser Perspektive folgend werden in der Vorlesung ausgewählte Themen diskutiert: So die Kriminalisierung und Normalisierung bestimmter Sexualität(en) – wie etwa Homosexualität – oder die Entwicklung von Verhütungsmitteln und die damit ermöglichte Entkoppelung von Sexualität und Reproduktion. Des Weiteren sind die Verschränkungen von Sexualität und Gewalt oder von Sexualität und Konsum, wie sie sich im 20. Jahrhundert auf unterschiedliche Weise präsentierten, Themen der Vorlesung. Fokussiert werden sexualitätsgeschichtliche Entwicklungen in der Schweiz, wobei einer transnationalen Perspektive folgend nach der Bedeutung grenzüberschreitender Wissenstransfers und transnationaler sozialer Bewegungen gefragt wird.
Semester:
Stufe:
MA
Themen:
Disziplinen:
Institutionen:
ETCS:
3
Fächer:
Geschichte
Hochschultyp:
Universitäre Hochschulen (UH)