Zurzeit sind Fragen zur Gesundheit besonders virulent, weil sich im Rahmen gesellschaftlicher Transformationsprozesse diese als Wechsel in Perspektiven und als Veränderung bisheriger ‚sicher geglaubter Selbstverständlichkeiten‘ präsentieren können.
In Bezug auf Gesundheit und Krankheit fehlen aber zufolge Wattenberg, Lätzsch, & Hornberg, „[…] immer noch vertiefende Erkenntnisse und differenzierte Daten zum Einfluss des Geschlechts auf Gesundheit, Krankheit, gesundheitsbezogene Einstellungen und Verhaltensweisen“ (Wattenberg, Lätzsch, & Hornberg, 2019, S. 1194).
Nach wie vor ist es nicht selbstverständlich, Wechselwirkungen von ‚Gender‘ und ‚Medizin‘ in Forschung, Lehre, Therapie, Behandlung und Pflege zu berücksichtigen, vielmehr sind diese weiter zu befördern (vgl. Wattenberg et al., 2019). Mit diesem Seminar und seinem inter-und transdisziplinären Ansatz, soll dazu ‚ein weiterer Schritt‘ unternommen werden.
Im Seminar wollen wir uns, Geschlechterverständnisse in ‚der Medizin‘ und medizinische Bezüge in ‚der Geschlechterforschung‘ anschauen. Welche wissenschaftlichen Perspektiven zu ‚Gender‘ und ‚Medizin‘ können aktuell beschrieben werden? Welche gesellschaftlich-historischen Entwicklungen sind für ein aktuelles Verständnis von ‚Gender‘ und ‚Medizin‘ bedeutsam? Welche Themen sind für die Gesundheitsversorgung relevant? Wo und wie wird das Wissen zu ‚Gender‘ und ‚Medizin‘ erforscht, gelehrt und in der Gesundheitsversorgung berücksichtigt?
Anvisierte Fragen und Themen für das FS 2021 sind (Arbeitsversion, Stand 15. Oktober 2020):
- „Welche Aspekte sind für eine gendersensible Gesundheitsversorgung von Bedeutung?“
- „Haben ,nur‘ Frauen* eine postpartale Depression?“
- Fitness – ‚Körper‘ – Geschlecht – Sport
- Medizinische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen im Kontext von Geschlechtervarianz (z. B. Trans*)
- Was hat Männlichkeit mit Gesundheit zu tun?
Semester:
Stufe:
BA, MA
Themen:
Disziplinen:
Institutionen:
ETCS:
3
Fächer:
Kulturanthropologie, Gender Studies
Hochschultyp:
Universitäre Hochschulen (UH)