Feministische Postmoderne in den USA: Perspektiven in Kunst und ihren Theorien

Feministische Initiativen übernahmen für die Prägung der Postmoderne eine Schlüsselfunktion. Sie bestimmten die geltenden Denk- und Wissensordnungen als patriarchal organisiert und deren Behauptung von Objektivität und Wahrheitsanspruch demnach unerfüllt. Analog dazu haben sich im kunsthistorischen Kanon Positionen künstlerischer Praxis und Kunstkritik in den USA zu einer Szene verdichtet, denen eine diskursleitende Stellung zugeschrieben wird und die sich sowohl geografisch als auch ästhetisch nahe standen: Sie konzentrieren sich auf den New Yorker Raum an der Ostküste sowie künstlerische Artikulationen in den Medien von Fotografie und Video. Das Seminar wird sich mit diesen Verdichtungen ebenso beschäftigen wie es den Blick weiten möchte für Positionen und Verfahren, die von den populären Narrativen nicht erfasst oder berücksichtigt wurden. Was ließ die Werke von Cindy Sherman, Sherrie Levine oder Barbara Kruger so anschlussfähig wirken und für wen? Welche Interessen verfolgten Künstler_innen wie Sarah Charlesworth, Laurie Simmons oder Jimmy DeSana? Wieso kamen gerade fotografische Verfahren so häufig zum Einsatz? Welche Positionen und Themen wurden in Galerien wie Kenkeleba House oder Just Above Midtown präsentiert? Welche Gegenkulturen formierten sich und wie wurden Themen wie Autorschaft und Originalität, Repräsentationen von Geschlecht und Sexualität oder Medien- und Konsumkultur auch außerhalb dieses geografisch und personell engen Zirkels künstlerisch verhandelt, welche müssten ergänzt werden? Anhand von Werkbetrachtungen und der gemeinsamen Lektüre zentraler wie weniger bekannter Quellentexte soll das Seminar ein differenzierteres Bild feministisch informierter Kunst einer Postmoderne zeichnen.

Stufe:

BA

Institutionen:

Fächer:

Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften, Gender Studies

Hochschultyp:

Universitäre Hochschulen (UH)