Doing Gender. Oder: die Wichtigkeit der Verben in der Konzeptualisierung von Geschlecht

"Doing gender" — ein Ausdruck, der zum ersten Mal von West und Zimmerman 1987 verschriftlicht wurde — ist unbestritten noch heute einer der am häufigsten angewandten Ansätze in den Gender Studies. In diesem Ansatz sind Interaktionen ausschlaggebend in der Herstellung von Geschlecht und einer gesamtgesellschaftlichen Geschlechterordnung. Doing gender begründet aber vor allem eine paradigmatische Wende in den Gender Studies, da von nun an Verben —und damit ein immer wieder in Handlungen Hergestelltes— im Mittelpunkt der Konzeptualisierung von Geschlecht stehen.

In einem ersten Teil diskutieren wir in diesem Seminar die Grundlagentexte dieses Ansatzes, um in einem zweiten Teil der Frage nachzugehen, was es genau bedeutet, primär Verben in der Beschreibung und Analyse von Geschlecht einzusetzen. In einem dritten Teil und abschliessend werden analytische Öffnungen des doing gender Ansatzes diskutiert, in dem (1) seine Negierungen ("undoing gender" und "not doing gender") und auch (2) die mögliche Verlagerung von Verben auf Präpositionen in der Analyse von Geschlecht erörtert werden.

Lernziele

Die Studierenden lernen einen wichtigen Strang der aktuellen Geschlechtertheorie kennen. Sie erarbeiten sich dessen Grundlagentexte und auch mögliche konzeptuelle Erweiterungen.

Semester:

Stufe:

BA

Institutionen:

ETCS:

3

Fächer:

Gender Studies, Linguistik

Hochschultyp:

Universitäre Hochschulen (UH)